Merkel und Hollande auf Ventotene, armes Europa

Die Granden sind aus dem sechswöchigen Sommerurlaub zurück, in den ungünstigerweise der Brexit viel. Nun wird sich eifrig und auf Außenwirkung bedacht getroffen. Vom Urlaubsort bedeutete man den Referenten, einen geschichtsträchtigen Ort zu organisieren, an dem nun „über die Zukunft Europas“ konferiert wird.

An der Auswahl der Insel Ventotene, wo 1941 das Manifest „Für ein vereintes Europa“ entstand, haben die Pressereferenten sicher eifrig gearbeitet. Leider können auf der 739-Einwohner aber keine Flugzeuge landen, weswegen man sich halt auf einem flux davor geankerten Flugzeugträger trifft.

Wenn das – Frau Merkel benutzt diesen Begriff ja gerne – die „Handschrift“ der Reaktion auf den für Europa absolut katastrophalen Austritt seiner zweitgrößten Volkwirtschaft ist, dann gute Nacht. Verstanden wurde offenbar, dass die europäische Idee solange vor sich hin gewurschtelt wurde, bis die Europäer sie ihrerseits nicht mehr begreifen können.

Nicht verstanden wurde, dass ein Gebilde wie Europa nur mit einer starken und einenden Führung überleben kann. Das Verständnis dessen ist auch nicht zu erwarten, da sich keine geeignete Person unter den dreien befindet, die sich heute zum Kaffee  treffen.

Die aktuelle Krise ist, etwas vereinfacht schnell zusammengefasst: Hinter dem Brexit steckt die Flüchtlingskrise, hinter der Flüchtlingskrise steckt Erdogan, hinter Erdogan steckt wahrscheinlich Putin, in ihm die Ukraine-Krise und hinter der Ukraine-Krise steckt die EU mit ihrem vermaledaiten Assoziierungsabkommen.

Und so wird es weitergehen, nimmt nicht eine kluge und entschlossene Kraft bald das Ruder in die Hand. Frau Merkel ist diese Kraft, bei allem Respekt, leider nicht. Wenn man keine Probleme lösen kann, soll man nicht Kanzlerin werden. Der Wähler könnte sich außerdem fragen, ob er dabei zusehen möchte, wie sie beim Kaffeekränzchen in Italien Europa weiter vor die Wand fährt.

 

 

 

 

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